2 tägige Wanderung Omalos-Kallergihütte –
Samaria Schlucht – Agia Roumeli-Loutro
Als kurzer Bade und Erholungsurlaub geplant nutzten Nicole und ich die Zeit doch noch für Eine ausgiebige Wanderung vorbei an den schönsten Plätzen Südkretas.
Nach einigen kleinen Wanderausflügen und einer Radtour ins Hinterland ging es um 6h 30 mit dem Bus nach Chania. Dort stiegen wir in jenen Bus um, der uns direkt zur Omalus Hochebene und dem Eingang zur Samaria Schlucht führen sollte. Nach knapp 75 Minuten waren wir dort angekommen und mit uns zahlreiche andere Touristen, naja die Schlucht ist ja auch nicht wirklich ein Geheimtipp.
Das Wetter war mittelprächtig, zeitweise leicht bedeckt, teilweise schien die Sonne durch. Nicole, durch den erholsamen Badetag vom Vortag etwas unausgelastet wollte noch unbedingt zur Knapp eineinhalb Stunden entfernten Kallergihütte.
http://www.kallergi.com/
http://www.movescount.com/moves/move5525211
Der schmale Pfad zog sich zunächst steil bergauf, mündete nach knapp 20 Minuten in eine breite Schotterstrasse, die sich in zahlreichen Serpentinen zum Refugio hinaufwand. Immer wieder boten sich uns wunderbare Ausblicke auf die Omalos Hochebene.
http://www.neos-omalos.gr/
Bei der Kallergihütte angekommen trafen wir drei nette Tirolerinnen, die sich für einige Tage in der Hütte eingenistet hatten, um diverse Tagestouren zu den umliegenden 2000ern zu unternehmen. Nach einer kurzen Esspause ging es am gleichen Weg zurück zum Eingang der Samaria Schlucht.
http://de.wikipedia.org/wiki/Samaria-Schlucht
http://www.movescount.com/moves/move5525214
Kurz nach 13 Uhr betraten wir die Schlucht und oh Wunder fast keine Leute, wir waren doch auch schon etwas spät dran durch unseren vorherigen Ausflug zum Refugio. Die ersten Kilometer führte ein Holzsteig bergab, wir passierten zahlreiche Feuerlöschboxen und immer wieder tauchten lange riesige Wasserschläuche auf, Waldbrände sind besonders in dieser Gegend ein riesiges Problem.
Am Weg passierten wir immer wieder kleine Raststationen wo man auch seine Wasservorräte auffüllen konnte.
Schließlich wurde der Weg immer steiniger und schmäler, immer wieder waren kleine Bäche zu überqueren.
Nach knapp 2 Stunden legten wir eine längere Rast bei einem traumhaft gelegenen Plätzchen ein, die Füße im kalten Wasser waren eine echte Wohltat.
Weiter ging es immer wieder den Fluss entlang und kein Tourist weit und breit.
Nach einem längeren Marsch erreichten wir schließlich das alte, verlassene Samariadorf, das nun den Parkwächtern als Unterkunft dient, eine Parkwächterin teilte mir mit, dass wir die letzten seien und hier übernachten müssten oder weitergehen müssten zum Ende der Schlucht nach Agia Roumeli.
Nach einer kurzen Snackpause setzten wir unseren Weg fort, die Schlucht wurde immer enger und der Fluss an manchen Stellen immer breiter.
Immer wieder tauchten Schilder auf die vor gefährlichem Steinschlag warnten , besonders gefährlich nach längeren Regenperioden, daher ist die Schlucht bei Schlechtwetter oft geschlossen und generell nur zwischen April und Oktober geöffnet.
Als der Fluß immer breiter wurde waren einige Stellen über recht wackelige Holzbrücken zu überqueren, wir passierten das letzte Refugio mitten im dichten Wald gelegen. Es folgten weitere etwas leicht filigrane Holzleitern, und schließlich erreichten wir den schmalsten nur 3,5 Meter breiten Teil der Schlucht, genannt die eiserne Pforte. Schließlich erreichten wir nach kurzer Zeit die Rangerstation, es folgten die letzten Kilometer nach Agia Roumeli, wo wir uns ein kleines Appartement für die Nacht mieteten.
http://de.wikipedia.org/wiki/Agia_Roumeli
Nach einem köstlichen Moussaka und einigen Bieren waren wir wieder topmotiviert für den nächsten Tag, die Küstenwanderung nach Loutro.
Am nächsten Tag noch etwas die malerische Kulisse und das fabelhafte Frühstück genossen, fast etwas zu lang, denn unser Abmarsch Richtung Sfakia erfolgte erst kurz vor 11 Uhr.
http://www.movescount.com/moves/move5525216
Die ersten Kilometer verliefen immer entlang einer herrlichen Küstenlandschaft auf sehr sandigem Untergrund, idealer Einsatzbereich für meine Fivefingers Zehenschuhe.
Immer wieder waren einige Gesteinsformationen zu überwinden, der Weg war recht übersichtlich markiert.
Schließlich zog sich der Pfad immer leicht bergauf und führte vorbei unter zahlreichen großen Kiefern zum Kirchlein Agios Pavlos, direkt unterhalb strömt eine Süßwasserquelle aus dem Sand, die letzte Möglichkeit Wasser aufzunehmen für längere Zeit. Bei einem schattigen Plätzchen machten wir Pause und genossen die traumhafte Küstenlandschaft.
Von nun an führte der Pfad immer leicht bergauf, weg von der Meeresküste durch einen wunderschönen Pinienwald immer mit Ausblick auf das Meer.
Wir passierten die Abzweigung nach Agios Ioannis und bewegten uns immer ca 100 Meter über dem Meer, die Landschaft wurde karstiger, und mit dem Schatten der Bäume war es auch vorbei. Immer wieder begegneten wir zahlreichen Wildziegen, die nicht wirklich scheu waren und einfach herrlich zu dem Landschaftsbild passten.
Bei der Marmarabucht angekommen genossen wir ein Bad im Meer, Nicole war mal wieder voll in ihrem Element. Wir folgten immer den Markierungen des E4, der Weg führte geradewegs durch zahlreiche Tavernen, clever gemacht von den Wegmachern.
Der Pfad führte leicht ausgesetzt wieder bergauf und einige leichte Kletterstellen waren zu überwinden. Schließlich folgte abermals der Abstieg zum Meer und wir erreichten die Ruinen der einstigen Stadt Phoenix, vorbei an einem venezianischen Kastell.
http://www.old-phoenix.com/
Kurz nach dem Kastell bot sich uns ein traumhafter Ausblick auf das malerische Küstenstädtchen Loutro.
http://de.wikipedia.org/wiki/Loutro_%28Sfakia%29
Nach einem gediegenen Essen und zahlreichen Getränken ging es mit der Fähre nach Sfakia. In Sfakia angekommen setzte Nicole sofort ihren ganzen Charme und Ihre Überzeugungskunst ein um eine Mitfahrgelegenheit in Richtung Nordküste zu bekommen. Das Glück war uns hold, eine nette deutsche Familia hatte den gleichen Weg und setzte uns direkt bei unserem Hotel wieder ab.
Im nächsten Jahr sind wir wieder auf Kreta unterwegs, diesmal mit Rucksack und Zelt, und mit Hauptzielgebiet „weiße Berge“ und Südküste.
lg Oskar